200 Jahre Dornröschenschlaf
Gärten sind seit dem frühen Mittelalter als Nahrungsquelle, Apotheke und Ort der inneren Einkehr fester Bestandteil eines Klosters – so auch in Dalheim. Doch wurde das hiesige Kloster 1803 im Zuge der Säkularisation aufgelöst, unter preußischer Verwaltung zur Staatsdomäne umgebaut und im 20. Jahrhundert als privater Gutshof genutzt. Wer sich vergegenwärtigt, dass Kirche und Kreuzgang in dieser Zeit als Viehställe verwendet wurden, der kann erahnen, wie es den pflegeaufwendigen Gartenanlagen ergangen sein muss.
Sie zu rekonstruieren, kam einer Detektivarbeit gleich, da kaum aussagekräftige Schriftquellen überliefert sind. Insbesondere über die mittelalterlichen Klostergärten in Dalheim weiß man heute wenig. Aus der Barockzeit sind hingegen zwei großformatige Gemälde von besonderem Reiz erhalten, die in der Dauerausstellung des Klostermuseums zu sehen sind.