Soforthilfeprogramm zur Unterstützung kultureller Projekte und Begegnungen
Eine glückliche Fügung des Schicksals muss es gewesen sein, dass während der Ideenfindung die Unterlagen des Förderprogramms „Kirchturmdenken. Sakralbauten in ländlichen Räumen“ eintrafen. Das Förderprogramm unterstützt jene Projekte, die aktuelle und ehemalige Kirchen, Klöster und andere Sakralbauten als Orte von Kultur und bürgerlicher Begegnung zugänglich machen und so regionale Zugehörigkeit und gesellschaftliche Integration stärken. Ein Blick auf die Fördervoraussetzungen machte Hoffnung: Die Idee könnte in das Programm passen und würde die Bekanntheit der Region stärken. Bis zur Antragsstellung war es noch viel (freudebringende) Arbeit. Aber eins vorweg: Der Förderantrag wurde schließlich bewilligt. Kleinere Anpassungen an die Fördervoraussetzungen und ein ausgearbeitetes Konzept für eine Reihe von acht bis zehn Kurzfilmen überzeugten die Verantwortlichen des Förderprogramms.
Geheimnisse hinter der Fassade
Wie ging es nun weiter? Die zur Auswahl stehenden Orte mussten in Augenschein genommen werden, und dafür hieß es auf Erkundungstour zu gehen. Die Mitarbeiter des Technischen Dienstes sicherten die nicht ungefährliche Ortsbegehung und die Kunsthistorikerin Dr. Helga Fabritius, die das Museum schon seit seinen Anfängen kennt, begleitete die Tour. Staunen über die Entdeckungen wechselte sich ab mit Abwägungen, ob die Orte vorzeigbar und erzählbar sind: Weshalb ist der Fund einer Latrine hinter einem alten Wandschrank erwähnenswert? Fabritius spornte dazu an: „Der Wandschrank war natürlich bekannt, aber niemand ahnte, dass mehr dahintersteckt.“ Woher auch? Die sich dort befindende Latrine war über Jahre durch Holzbretter versteckt. Erst 2017 kam sie bei Umbauarbeiten zum Vorschein: „Und genau das ist das Spannende am gesamten Projekt: Dass das alte Gemäuer auch nach so vielen Jahren immer wieder Überraschungen bereithält, und wir diese nun auch präsentieren“, zeigte sich Fabritius begeistert.